19.11.2023 Alicante
Alicante, den Namen hatte ich schon oft gehört und aus einem, selbst für mich nicht nachvollziehbaren Grund, verband ich damit sowas wie Monaco. Aber eigentlich hatten wir keine Vorstellung was uns in diesem Hafen erwarten würde und somit auch keine Ahnung, was wir dort unternehmen sollten.
Aber schon bei der Einfahrt in den Hafen war klar: DA wollen wir hin. Eine Burg auf dem Berg über der Stadt.
Ein Blick auf den Stadtplan verriet uns die Entfernung, die wir bis zum Aufzug der uns auf den Berg bringen sollte, zurückzulegen hatten: ca. 1,8 km. Dafür wollten wir definitiv nicht den Shuttlebus nehmen, sondern direkt von Bord aus laufen.
Die eigentliche Hafenanlage mit einem eher sachlichen Charme ließen wir schnell hinter uns und erreichten eine Art Promenade, mit herrlichem Ausblick.
Die etwas hochgesetzte Promenade führte direkt in die Stadt, die schön gestaltet und auch sehr sauber wirkte.
Der Weg an sich schon sehenswert, wenn man, wie ich, auf Botanik steht.
Der Weg führte uns bis an die N332, eine mehrspurige Nationalstraße, die den Hafen inklusive Yachthafen auf der einen und den Stadtstrand Platja del Postiguet auf der anderen Seite unseres Weges von dem Rest der Stadt trennt.
Die bei uns doch eher als Zimmerpflanze bekannte Birkenfeige spendet in Alicante, mit in Würfelform geschnittenen Kronen, dem Spaziergänger Schatten. Für uns war es im November nicht zwingend nötig, aber definitiv beeindruckend.
Die restlichen Meter bis zum Ziel gingen wir entlang der Nationalstraße, und erreichten den Eingang des Aufzugs, der direkt an der Straße liegt und durch die Warteschlange auch von weitem schon gut zu erkennen war.
Es ist die wahrscheinlich meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Alicante, denn das Castillo de Santa Bárbara ist schon vom Wasser aus gut zu erkennen. Auf dem Berg Benacantil 166 Meter über der Stadt thront die Burg, die sicher in der Vergangenheit eine wichtige, vor allem wohl eine strategisch wichtige, Rolle im jahrtausendealten Alicante spielte. Mehr z.B. bei Wikipedia oder Turismo Alicante.
Hatte man es endlich bis zum Kassenautomaten, der von einer Dame für die Wartenden bedient wurde und nicht etwa im Self-Service zu nutzen war, geschafft, so waren noch weitere 200 Meter im Tunnel bis zum eigentlichen Lift zurückzulegen. Dieser wurde ebenfalls von einer Dame bedient, die den richtigen der zwei Knöpfe für einen auswählte.
So gelangte man wiederum in einem Tunnel, an dessen Ende man mitten in der Burg stand.
Das Castillo de Santa Bárbara ist eine der flächenmäßig größten Burganlagen Europas, was einem sehr schnell bewusst wird, wenn man den Vorraum verlässt und in sich in der Anlage umschaut. Vor allem sind noch etliche Höhenmeter auf teils doch recht abenteuerlichen Pfaden zu machen, um zur höchstgelegen Stelle und damit dem Rundumblick zu kommen.
So kraxelten wir dann durch die Anlage und genossen den Ausblick. Das ist übrigens sehr viel steiler als es aussieht.
Wir hatten ursprünglich vor die Brug zu Fuß zu erklimmen, haben aber tatsächlich den Einstieg nicht gefunden und uns dann dem Aufzug zugewandt.
Im Nachhinein sind wir sehr froh darüber, denn man läuft doch so einiges innerhalb der Anlage und überwindet dabei den einen oder anderen Höhenmeter.
Auf jeden Fall hat uns das gereicht.
Selbst für den Rückweg haben wir wieder den Aufzug genommen, denn wir wollten ja noch ein paar Körner übrig lassen um ein wenig in der Stadt herumzugehen.
Von den einzelnen Etappen hat man immer wieder eine andere Perspektive auf Meer, Hafen und Stadt, ein wenig abhängig vom Wetter natürlich.
Bei guter Sicht, ist der Ausblick von der obersten Plattform absolut genial, aber leider war es etwas dunstig.
Wo man hoch is, muss man auch wieder runter und so traten wir den Rückweg an. Tatsächlich habe ich für mich festgestellt, dass ich „Berg runter“ anstrengender finde als „Berg hoch“.
Wir verließen den Aufzug und überquerten die Straße Richtung Strand. Einen Stadtstrand finde ich wirklich sehr angenehm und die Menschen nutzten das warme Wetter um ihre Zeit draußen zu verbringen. Man darf nicht vergessen, wir hatten Ende November. Weiter gings Richtung Yachthafen.
Von dort aus hatte man einen guten Blick auf die Burg, auf der wir noch vor 2 Stunden herumliefen. Heftig hoch!
Die Füße qualmten und die Lust noch weiter herumzulaufen war abhanden gekommen. Gerne hätten wir noch irgendwo einen Kaffee getrunken, aber entweder waren die Läden zu oder überfüllt.
Also zurück zum Schiff. Auch hier lohnte der Shuttlebus nicht mehr, bzw. wir wollten darauf verzichten.
Dafür das wir am Morgen noch keine Ahnung hatten, was wir in diesem Hafen wohl unternehmen sollten, war es ein unerwartet schöner Tag. Alicante kann was!