Kreuzfahrten,  Reisen

Kotor

Weiter ging unsere Reise nach Montenegro, genauer nach Kotor. Kotor war mir vor dieser Reise nur als Abkürzung für  das Computerspiel „Knights of the Old Republic“ von Lucas Arts bekannt und um ehrlich zu sein, bis auf die Information, dass wir in Kotor die Treppe zur Kirche hoch wollten, hatte ich mich in keiner Weise auf den Besuch vorbereitet.
Ich glaube ich hatte, außer der dringend benötigten Erholung und Königsmund aka Dubrovnik, einfach nichts von dieser Reise erwartet, außer dass wir sie antreten und gesund beenden würden.
Ich fand ja die Anreise nach Zadar schon imposant, wo wir mit der Blu den vorgelagerten Inseln schon recht nah kamen, aber die Einfahrt nach Kotor war da nochmal eine ganz andere Nummer. Die Bucht von Kotor dringt, ähnlich eines Fjords, tief ins Land ein und ist von Bergen umgeben. So spricht man wegen der geomorphologische Ähnlichkeit zur Fjordküste Norwegens vom südlichsten Fjord Europas.
Die Bucht ist aber, da sie durch die Überflutung eines ehemaligen tiefen Flusstals entstand, kein Fjord, sondern eine Form der Riasküste.
Genug der Klugscheißerei, ob Fjord ob Riasküste, es war absolut genial die Einfahrt der AIDA blu in die schmale Bucht live an Deck mitzuerleben. Und als Krönung wurde das Ganze live vom Lektor Michael Cornely über Kopfhörer kommentiert.

Das Bild beweist: Die guten Bilder macht Anne..

Noch schöner wäre es wohl bei vernünftigem Wetter gewesen. Aber da hatten wir wohl einfach Pech. Wieviel Pech, ahnten wir da noch nicht, denn nicht nur die Landschaft war mit Norwegen vergleichbar.
Aber erstmal ein paar Impressionen der Einfahrt in die Bucht von Kotor.

In Kotor legte die Blu dann praktisch in der Stadt an. Ich glaube ersthaft, näher haben wir auf einer Kreuzfahrt noch nie an der Altstadt gelegen. Das sollte sich im laufe des Tages auch als sehr hilfreich erweisen.

Vom Schiff herunter waren es nur ein paar Schritte und eine Unterführung um diese kleine Straße zu unterqueren. Als wir mit der Rolltreppe hoch kamen bot sich dieser Anblick:

Ein paar Meter weiter passierten wir das Stadttor.

Die Stadt war erwartungsgemäß sehr voll. Aber wir wollten ja ohne hin „hoch hinaus“ und die Ziele des Tages sind im Hintergrund schon gut erkennbar. Zumindest bis zu der kleinen Kirche wollten wir hoch, wenn möglich noch weiter. Bis zur Festung sind 1350 Stufen und immerhin habe ich dafür ja auf dem Stairmaster trainiert. Wir schlugen uns durch die schmalen Gassen und bald kamen wir an die erste Treppe, also den Einstieg in den Anstieg. Ab in den Bergziegenmodus und weiter gings.

Treppen sind in Kotor allgegenwärtig!

Schon der erste Aussichtspunkt zeigte uns, dass sich der Weg auf jeden Fall lohnen würde.

Zwei, drei Bilder erlaubte uns das Wetter noch, dann begann es zu schütten.

Regen vom Feinsten!

Und wir hatten nichts, absolut nichts dabei. Keinen Schirm, keine Regenklamotten, nix! Zunächst stellten wir uns noch unter und hofften dass es sich nur um einen Schauer handeln würde. Aber dem war nicht so. Kurz keimte Hoffnung auf, aber dann fing es noch eine Nummer heftiger an zu regnen. Rückzug!
Wir stiegen vorsichtig die nun noch glatteren Treppen wieder herunter und auf schnellstem Weg zu Schiff. Trotz der mehr als zentralen Lage der Blu waren wir bei Ankunft am Schiff bis auf die Unterwäsche nass. In Annes Rucksack stand 3cm Wasser. Also erstmal raus aus den Klamotten und heiß duschen.
Frisch geduscht mit trockenen Klamotten versorgten wir nun erstmal das nasse Zeug. Selbst die wasserdichten Meindl waren nass, denn das Wasser war am Bein entlang in die Schuhe gelaufen. Mit ziemlich schlechter Laune gingen wir erstmal etwas Essen und betrachteten die Stadt gemütlich aus dem Markt-Restaurant. Im Laufe des Mahls wurde unsere Laune besser und das Wetter zog mit.
Trotzdem hatten wir keine Lust nochmal aufzubrechen.
Eine Stunde später zogen wir uns dann doch wieder an und gingen nochmals nach Kotor rein. Ok, einen erneuten Aufstieg zur Kapelle oder gar zur Festung war nun auch schon zeitlich nicht mehr drin, aber ein Rundgang durch die Stadt musste dann doch noch sein und der hat sich dann auch wirklich gelohnt. Nach dem großen Regen war die Stadt dann doch deutlich leerer. Einblick in die verschiedensten Geschäfte.
Aus irgendeinem Grund sind Katzen total in. Nicht nur das die Stadt voll davon ist, an jeder Ecke irgendwas mit Katzen und irgendwo in der Stadt ein Katzenmuseum. Schon ein wenig verrückt.

Am anderen Ende der Altstadt dann noch rauf auf die Stadtmauer. Da, mitten auf der Mauer, ein kleines Häuschen mit Garten…irre!


Aussicht von Der Stadtmauer auf den Hafen.

Nun ging es wirklich zurück an Bord. Am Abend machten wir dann noch ein paar Aufnahmen der beleuchteten Stadt und des Weges hinauf zur Kapelle und Festung.

Gerne kommen wir nochmal nach Kotor, dann aber bitte bei besserem Wetter, denn auf diesen Berg will ich dann doch noch hoch!