Kreuzfahrten,  Neu,  Städte und Objekte

Veni, vidi, habemus acetarum!

Frei übersetzt: Ich kam, ich sah und da hatten wir den Salat.

Das der Besuch in Rom Ähnlichkeiten mit der Tischsuche im Buffetrestaurant haben würde, war klar. Allerdings hatte ich wirklich nicht mit diesen Menschenmassen gerechnet.

Aber beginnen wir doch ganz am Anfang. Ein Anfang, der zeigt, wie wichtig es ist, Texte genau und vor allem ganz zu lesen.

Die Cosma ankerte natürlich nicht in Rom, sondern in Civitavecchia, ca. 60 km vor Rom und der Ankerplatz für alle Kreuzfahrer, die Rom auf der Liste haben.

Mit dem Bus rein? Nein, das hatten wir schon mal und das war Mist. Umso toller fanden wir es, dass AIDA anbot, mit dem Zug nach Rom zu fahren. „ROM individuell mit dem Zug“, so der Titel.
Ha! Jo, sowas haben wir gesucht! Gebucht!

Hätte ich damals bei der Buchung den Text bis zum Ende durchgelesen, hätte ich wahrscheinlich die Finger davongelassen. Denn wir kauften mitnichten Zugtickets, nein, wir kauften einen Ausflug mit dem Zug!

Treffen war dann schon um 9 im Theatrium und wir genossen die Warterei mit ca. 600 Mitreisenden. Warten – so viel kann ich schon mal verraten – das war die Hauptbeschäftigung des Tages.

Die Organisation zeigte sich schon in dieser frühen Phase komplett überfordert, insbesondere, als die „Verladung“ in die Busse begann. Bus für Bus fuhr vom Schiff Richtung Bahnhof Civitavecchia. Allerdings mussten die Busse mehrfach fahren, um alle Menschen zu befördern. Dies war natürlich gleichbedeutend mit weiterer Wartezeit für die anderen Reisenden. Aber die warteten ohnehin auf dem Bahnsteig auf den Zug – übrigens eigens für diese Fahrt von Aida gechartert, was auch die recht offensive Verkaufstätigkeit im Vorfeld erklärte.

Wer jetzt meint, mit der Einfahrt des Zuges in den Bahnhof, wäre es mit einsteigen und losfahren getan gewesen, der irrt!

Gruppe für Gruppe in nummerierte Wagen. Schön einer nach dem anderen. Und immer durchzählen. Als wenn EINMAL da nicht völlig gereicht hätte.
Weiter ging es dann mit Warten. Darauf, dass der Zug nun endlich abfuhr. Mitreisende unkten schon zu dieser Stunde, zu Fuß wäre man schon da gewesen.

Gegen 11.15 Uhr erreichte der Zug dann endlich die Station St.Peter in Rom. 2.15h für 60 Kilometer. Das wäre mit dem Bus schnelle gegangen, definitiv.

In Reih und Glied verließen wir den Zug und liefen im Gänsemarsch durch den Bahnhof zum Ausgang. Dort hieß es wieder versammeln und warten. Diesmal auf einen Rollstuhlfahrer, der zwar nie in der Gruppe war, auf den diese aber nun warten sollte. Wohlgemerkt IN ROM, nach 2.15h Fahrt.

Aus stillem Gemecker wurde offene Rebellion und die Gäste verließen die ziemlich bedröppelt drein guckende Reiseleitung der Gruppe.
Die Reklamationen und Beschwerden über diesen Ausflug möchte ich nicht entgegennehmen müssen, soviel ist mal klar.

Auch wir gingen natürlich nun los in Richtung Vatikan, denn der sollte das Ziel des Tages sein. Aber am Petersplatz angekommen war er schon da, der Salat!

Hi habemus acetarum! Alter, was war das voll. Ein nicht enden wollender Lindwurm an Menschen mit exakt dem gleichen Ziel wie wir: Vatikan.

Nur eine Minute später hatten wir dann doch nicht mehr das gleiche Ziel, wir wendeten uns um 180 Grad und liefen zur Engelsburg. Der Planet brannte vom Feinsten und es war schon eher eine Qual, denn eine Freude durch Rom zu laufen. Am Tiber entlang war es dann schon etwas angenehmer, denn Bäume spendeten Schatten. Wir querten eine der Brücken und liefen auf der anderen Seite des Ufers wieder zurück in Richtung Vatikan.

Unsere Rettung war die kleine Pizzeria „The Brothers“ direkt an der Kreuzung vor dem Vatikanstaat.
Moderate Preise und eine kleiner, quirliger Römer, der die Kunden in flüssigem Englisch bediente, bescherten uns die 1,5 besten Stunden in Rom.

Die Rückfahrt begann mit dem Sammeln am Treffpunkt und verlief im Prinzip wie die Anreise. Mit dem Unterschied, dass diesmal der Zug deutlich länger brauchte, da er zunächst 10 Minuten in die falsche Richtung fuhr, anhielt und dann die Fahrt in die entgegengesetzte Richtung auf gleichem Gleis fortsetzte.

Gegen 19.00 Uhr waren wir zurück an Bord und absolut sicher, nun wirklich in KEINEM Fall mehr einen Ausflug mit AIDA mehr zu machen.

Den Vatikan hab ich nicht gesehen und bei dem, was in Rom los ist, werde ich das wohl auch nie. EGAL!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert