18.11.23 – Tag2, Palma de Mallorca
Urlaub auf Mallorca machte ich zum letzten Mal in meiner Kindheit mit meinen Eltern, also vor ca. 40 Jahren. Aber als wir unsere Mittelmeerkreuzfahrt vor ein paar Jahren in Palma begannen und Zeit hatten zumindest kurz in die Hauptstadt der Balearen hineinzuschnuppern war klar: Palma de Mallorca, ist mehr als nur ein Sonnenziel mit malerischen Stränden. Die Geschichte dieser Stadt reicht tief in die Vergangenheit, und ihre kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den Straßen, Plätzen und historischen Denkmälern wider.
Die Anfänge von Palma gehen auf die Römer zurück, die die Insel im 2. Jahrhundert v. Chr. eroberten. Unter dem römischen Einfluss entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum, was durch Ausgrabungen wie das römische Theater belegt wird. Nach der römischen Herrschaft erlebte Palma verschiedene Eroberungen, darunter die maurische, die im 10. Jahrhundert begann. Die Spuren dieser Zeit sind in der ganzen Altstadt, unter anderem auch in der maurischen Badeanlage Banys Àrabs, noch deutlich sichtbar.
Der Shuttlebus hielt in der Nähe der Kathedrale und wir machten uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Zunächst in Richtung Kathedrale bzw. dem davor befindlichen Teich, den wir rechts umrunden und von dort aus über die Banys Àrabs weiter in die Altstadt gehen wollten.
Ein Spatz campierte auf dem Platz vor dem Wasser und konnte sich nicht entscheiden ob er nun hungrig oder müde war. Er wechselte also zwischen eifrigem Picken und in der Sonne chillen hin und her.
Die Banys Àrabs, übersetzt als Arabische Bäder, die im 10. Jahrhundert während der maurischen Herrschaft erbaut wurden, zeugen von der fortschrittlichen Ingenieurskunst und Hygienepraktiken dieser Zeit. Sie bestehen aus einer Reihe von Räumen, darunter ein Umkleidebereich, ein Kaltwasserbecken, ein warmes Badezimmer und ein Heißwasserbad. Die Bauweise zeigt die typische maurische Architektur mit geometrischen Fliesen, Bögen und Kuppeln.
Die Funktion der Banys Àrabs ging über die reine Körperreinigung hinaus. Sie dienten auch als sozialer Treffpunkt, an dem Menschen verschiedener Schichten und Kulturen zusammenkamen.
Während der christlichen Reconquista im 13. Jahrhundert wurden die Banys Àrabs von den christlichen Herrschern übernommen und später renoviert.
So richtig vorstellen kann man sich das aber in den Ruinen stehend nicht. Aber egal, wieder etwas gelernt und der kleine Garten, der sich in der Anlage befand war richtig schön.
Wir verließen die Bäderanlage und gingen weiter in Richtung Altstadt. Im 19. Jahrhundert erlebte Palma eine blühende wirtschaftliche Periode, hauptsächlich durch den Handel mit Wein und Olivenöl.
Die modernen Boulevards, die im Zuge dieser Periode entstanden, zeugen von dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs. Ich muss zugeben, dass ich mir Palma nicht so vorgestellt hatte. Tatsächlich eine wirklich schöne Stadt, die auch architektonisch so einiges zu bieten hat. Teilweise war das ja schon fast Steampunk! 😉
Auf jeden Fall taugt Palma doch für mehr als nur den Flughafen für die Anreise zu stellen. Hätte ich nicht gedacht und wieder habe ich etwas gelernt!