Kreuzfahrten,  Reisen

Triest? Ich hör immer nur Venedig!

Schon bei der Auswahl der Reise wunderte ich mich ein wenig, dass Triest und Venedig an der gleichen Position auf der AIDA Übersichtskarte angegeben wurden. Immerhin liegt Venedig genau gegenüber von Triest und mit dem Auto sind es knapp 160km bis in die Dogenstadt. Fun Fact: von Kotor nach Dubrovnik sind es nur 92… OK, einer der von Triest aus angebotenen Ausflüge, ist……Venedig – klar, oder? Nicht umsonst ist Venedig eine der meistbesuchten Städte der Welt.
Aber wenn man sich die Bedeutung der Venezianer für die Adria und die Häfen dieser Reise ansieht, kann man das tatsächlich auch verstehen, warum man diese Reise gar nicht machen kann OHNE von oder über Venedig zu sprechen. Ein Blick auf eine Karte um 1500 zeigt praktisch alle unsere Häfen unter venezianischer Herrschaft oder Dominanz.

Von Maximilian Dörrbecker (Chumwa) – Diese Karte wurde als Kartenwunsch in die Kartenwerkstatt eingebracht. Auch du kannst bei uns neue Kartenwünsche einbringen., CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3968407

Triest stand praktisch immer im Schatten Venedigs und tut das bis heute. Daher ist es auch nicht verwunderlich wenn AIDA „Venedig/Triest“ schreibt, wenn es den heutigen Hafen meint.
Die Blu ankerte praktisch in der Stadt, keine 500 Meter vom Piazza Unità d’Italia. Perfekte Ausgangssituation für eine Erkundung der Stadt zu Fuß.

Vom Schiff aus der Blick auf den Piazza dell’Unità d’Italia und am Wasser das Denkmal der Bersaglieri und der Mädchen von Triest.

Wir hatten einen Rundgang geplant, der den Canal Grande abdecken und gerne zu der Festung auf den Berg hinauf führen sollte.
Und damit kamen wir zum ersten Mal mit der auf dieser Reise dominanten Wegführung in Kontakt: BERGAUF-BERGAB.
Geworden ist es dann dieser Rundgang:
Vom Piazza Unità d’Italia gingen wir weiter am Wasser entlang, vorbei an dem Denkmal der Bersaglieri und der Mädchen von Triest.
Im Jahr 2004 wurde es anlässlich des 50. Jahrestages der Rückkehr der Stadt Triest nach Italien vor der Piazza dell’Unità d’Italia auf der königlichen Treppe der Riva Caduti eingeweiht. Die Arbeit des Bildhauers von Todi Fiorenzo Bacci erinnert an die Landung der Bersaglieri,  einer Infantriegruppe des italienischen Heeres am 3. November 1918 und an die italienische Leidenschaft, mit der die Mädchen aus Triest beim Nähen waren.
Denn wer die beiden Bronzefiguren genauer betrachtet, kann erkennen, dass es sich bei ihnen um zwei Näherinnen handelt, die auf einem Mäuerchen direkt am Meer sitzend die italienische Flagge nähen, als Zeichen der Rückkehr Triests zur Zivilverwaltung Italiens.

Gegenüber fiel der Blick auf den Piazza Unità d’Italia:

Weiter ging es am Wasser entlang zum Canal Grande.

Der Canal Grande – wenn das Wetter mal nicht mitspielt, entfällt die „wilde“ Bearbeitung. Aus der Knipse direkt in den Blog!

Die andere Perspektive zeigt, wie „zentral“ die Blu lag.

Weiter gings es durch die Stadt, zunächst noch ebenerdig.

Die Architektur des heutigen Triest wird immer noch sehr durch die Architektur der Habsburger (K&K Monarchie) dominiert.

Wir trabten weiter munter durch die Stadt, bis wir an ein Hinweisschild zu einer römischen Ruine kamen. Die wollten wir uns ansehen, war aber wenig spektakulär. Es handelte sich um das Teatro Romano di Trieste.

Teatro Romano di Trieste

Links von der Ausgrabung führte eine Treppe steil hinauf. Und ein Schild zeigte an, dass sich genau in dieser Richtung auch das Castello di San Giusto befinden sollte. Und ziemlich genau da wollten wir ja hin.
Bei ca. 26°C und 100% Luftfeuchte macht Treppensteigen übrigens nur noch eingeschränkt Spaß, wobei die Luftfeuchte tatsächlich das größere Problem darstellte. Verwinkelte Treppchen, abgelöst von Burgelementen wie Mauern und Türmen, bzw. deren Reste führten uns hinauf auf den Colle di San Giusto.

Die Anstrengung lohnte sich aber. Auf dem Plateau gab es nicht nur das Kastell sondern auch noch eine Kirche und ein Denkmal. Bei dem Denkmal handelte es sich um das Monumento ai Caduti di Trieste, ein Kriegerdenkmal, dass den gefallenen Triester Soldaten des Ersten Weltkriegs gewidmet ist.

Das Fort und die Kirche kosteten Eintritt und waren mit jeweils 2 Bussen Ausflüglern belegt, weshalb wir uns einen Besuch verkniffen. Natürlich schauten wir uns gründlich um und genossen die Aussicht.

Auf der anderen Seite, vorbei an der Kirche verließen wir den Hügel wieder und bewegten uns langsam durch die Stadt zurück zum Schiff, Auf eine weitere Erkundung hatten wir nicht mehr wirklich List, zumal es leicht anfing zu Regnen. Damit hatten wir ja nun wirklich nicht gerechnet, was natürlich ausgesprochen dämlich war. Aber das erwähnte ich ja schon.

Ein paar schöne Läden gibt es dann doch noch in der Stadt, das meiste ist aber 0815 Krempel.

Bei einem leckeren Getränk an Bord, wieder bei halbwegs guten Wetter noch ein paar Bilder mit dem Tele gemacht. Ganz umsonst sollte das ja nun auch nicht gereist sein,

So, das wars aus Triest!

 

 

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