Kreuzfahrten,  Reisen

Stippvisite beim Nikolaus

Die letzte Station auf unserer Adria Tour war Bari, die Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien und recht bedeutende Hafenstadt. Neben dem Frachtverkehr spielt der Hafen eine zentrale Rolle für den Fährverkehr Richtung Griechenland, Kroatien und mit dem MSC Terminal auch für die Kreuzfahrtindustrie.
So war die Blu dann von MSC Schiffen umringt als wir im Bereich des Terminal Crociere, des Fährterminals festmachten. Vor uns MSC Kreuzfahrer, neben uns MSC Frachtschiffe und auf der anderen Seite die Fähren. Jede Menge los!

ganz im Hintergrund ist die Blu noch zu sehen.

Überraschend lasch waren die Kontrollen als wir von Bord in Richtung Stadt gingen denn bei MSC stand Gästewechsel an und entsprechen voll war der ganze Bereich – der wahrscheinliche Grund für die laschen und damit schnellen Kontrollen.
Da sich die Menschenmassen in Richtung Stadt bewegten, schlugen wir uns links in Richtung Wasser.

Auf Höhe des Museo Nicolaiano bzw. der Basilica San Nicola verließen wir die Promenade und gingen in die Altstadt, die Bari Vecchia.

Hinter dem Tor ist die Promenade noch zu erkennen

Die Basilika San Nicola steht inmitten des Gassengewirrs der Altstadt und beherbergt die Überreste des Heiligen Nikolaus, was sie zu einer bedeutenden Pilgerstätte macht.
Zweimal im Jahr wird der Gute nun gefeiert, einmal am 8. Mai, dem Ankunftstag in Bari und einmal am 6. Dezember seinem Todestag.

Basilika San Nicola

Das die Gebeine des Nikolaus in Süditalien zu finden wären, war mit zugegebener Maßen vor dieser Reise neu. Tja, Reisen bildet wohl doch!
Aber wie kamen Er bzw. seine sterblichen Überreste nach Bari?

Nun, der Nikolaus war schon früher recht populär, vor allem als Schutzheiliger. Das muss eine Gruppe zum Christentum konvertierter Wikinger, die sich in Süditalien niedergelassen hatten, im Jahr 1087 bewogen haben, kurzen Prozess zu machen und sich der Reliquien mit Gewalt zu bemächtigen.

Die Motivation für diesen Raubzug wird unterschiedlich beschrieben. Zum einen verehrten die Wikinger Nikolaus als Schutzheiligen der Seefahrer zum anderen könnte der schnöde Mammon, also die Gier nach Geld bzw. Gold die Motivation gewesen sein, hätte die Kirche doch mit Sicherheit gut dafür bezahlt.

Auf jeden Fall haben die Reliquien dem Fremdenverkehr der süditalienischen Stadt recht gut getan: Bari wurde zu einem Wallfahrtszentrum, das mit Rom und Santiago de Compostela konkurrieren konnte.

Die Basilika San Nicola ist eine prächtig ausgestattete Kirche, auch wenn das Äußere nicht darauf schließen lässt. Vor allem die Decke ist ein echter Hingucker. Leider hatte ich das Tele nicht dabei.

Dann ging es in die Krypta, wo der heilige Nikolaus bzw. seine sterblichen Überreste zu finden waren.

recht geräumig…
und gut geschützt..
so schnell kommt da keiner mehr dran…
Als könnte man es anfassen…Bilder sind doch Beschiss!
Zum Schluss noch ein „ichwarda“ Bild!

Wir liefen weiter durch die engen Gassen, die nicht nur gut bevölkert waren , sondern zudem mit Mopeds befahren wurden, die gut bis voll beladen, allerlei Zeugs beförderten.

Bilder mit wenig Menschen zu machen in Bari? Nicht einfach!

Es wurde gerufen und gehupt und alles verbreitete eine unglaublich Hektik, von der ich mich leider viel zu schnell und zu sehr anstecken lies. Richtig schön war das nicht, und zum ersten Mal auf der Reise fiel mir auf, wie schmutzig eine Stadt sein kann.

Einige Gassen weiter erreichten wir die Kathedrale San Sabino (Basilica Cattedrale Metropolitana di San Sabino), eine Romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit einer unterirdischen Krypta voller alter Reliquien.

Ein paar Schritte die Piazza dell´Odegitria hinauf standen wir vor dem Castello Svevo di Bari, eine Festung, die nun ein Museum beherbergt. Hinein zu gehen hatten wir aber keine Lust.
Ich bin mir sicher der Stadt Bari Unrecht zu tun, aber nach dem Besuch der Altstadt hatten wir nicht mehr recht Lust noch in den modernen Teil zu gehen. Üble Gerüche und allgemein ein recht ungepflegter Eindruck der Altstadt blieb einfach zu sehr im Vordergrund. Zudem gelüstete es uns am letzten Tag der Reise nach Entspannung!

So gingen wir vom Castello aus am Hafen entlang zurück zum Schiff. Immerhin waren wir beim Nikolaus! Das kann nicht jeder sagen! 🙂

Castello Svevo di Bari